METAMORPHOSEN
Ort
Vierundeinzig
Haller Straße 41
6020 Innsbruck
Termin
Sonntag, 3. Juni 2018 11:00 Uhr
Programm
im Rahmen des FESTIVAL OF CULTURE 2018 der camerata europaea innsbruck
Eintritt € 20.-, ermäßigt € 15.-, Kinder frei
Karten an der Kassa
WINDKFAFT - kapelle für neue musik: FAMILIENKONZERT
Gottfried von Einem: Glück, Tod und Traum für 8 Bläser
Theo Loevendie: Die Nachtigall und die Krachtigall für Ensemble und Sprecher
ab der Pause gibt es einen Malereiworkshop für Kinder mit Helmut Sailer
TENM - Tiroler Ensemble für Neue Musik
Georg Friedrich Haas (1953): tria ex uno (2002) für Sextett
György Kurtág: Hommage à R. Sch., op. 15d (1975-90)
Johannes Schöllhorn (1962): Anamorphoses (2004) für 12 Instrumente
Georg Friedrich Haas: tria ex uno
Das Stück bezieht sich auf einen Satz von Josquin Desprez (Agnus Dei II aus der Missa L’homme armé super voces musicales). In drei Schritten (Arrangement – kommentierende Instrumentation – frei assoziierende Neukomposition) stellt Haas Beziehungen seiner Musiksprache zu den Satztechniken Josquins her, indem er die ursprüngliche musikalische Konstruktion ständig in seine klangliche Interpretation miteinbezieht.
György Kurtág: Hommage à R. Sch.
- Merkwürdige Pirouetten des Kapellmeisters Johannes Kreisler – Vivo
Der Titel knüpft mit seinen auf- und absteigenden Läufen an die literarische Figur von E.T.A. Hoffmann und an Schumanns Klavierzyklus Kreisleriana an. - Eusebius: Der begrenzte Kreis… – Molto semplice, piano e legato
Eusebius…. ist eine Weiterentwicklung eines Liedes aus Kurtàgs Kafka-Fragmenten (Der begrenzte Kreis ist rein), Eusebius eine Rolle, in die Schumann, neben Florestan und Meister Raro gerne schlüpfte - … und wieder zuckt es schmerzlich Florestan um die Lippen – Feroce, agitato
ein rastloser fast aggressiver Abschnitt - Fragment (eine Wolke war ich, jetzt scheint schon die Sonne) – Calmo, scorrevole
Eine Zeile aus dem Gedicht Dal (Lied) von Attila Jószef, den Kurtág in seinem Œuvre immer wieder zitiert - In der Nacht – Presto
erinnert an ein typisches Schumann’sches „Traumeswirren“ - Abschied (Meister Raro entdeckt Guillaume de Machaut) – Adagio, poco andante
Meister Raro ist die ausgleichend abwägende Figur und der Hinweis auf eine bestimmende Epoche der abendländischen Musik will etwas über die Kompositionstechnik des Satzes sagen, ein Trauermarsch, der ins Nichts zurücksinkt
Johannes Schöllhorn: Anamorphoses
contrapunctus VI
contrapunctus I
contrapunctus VIII
contrapunctus IX
canon per augmentationen in contrario motu III
ist eine Sammlung von Sätzen, die auf Kontrapunkten der Kunst der Fuge von Bach basieren, welche jeweils unter neuen kompositorischen Blickwinkeln betrachtet werden. Wie Bach sein sogetto in jedem Satz neu entwickelt und ganz nebenbei anderen musikalischen Formen wie zum Beispiel der französischen Ouvertüre oder dem italienischen Konzert (in Contrapunctus IX) huldigt, so variieren in „Anamorphoses“ die musikalischen Bearbeitungstechniken und lassen daraus neue Farben, Stile und Formen hervorspringen.
Der Begriff Anamorphose bedeutet Gestaltwandlung, Verzerrung und wird in der Kunstgeschichte vor allem für Gemälde des Manierismus des 16. Jahrhunderts angewandt. Anamorphotische Gemälde zeigen, je nachdem, aus welcher Perspektive oder Richtung man sie betrachtet, ganz Verschiedenes in der Darstellung. So kann zum Beispiel in der Frontalansicht eine Landschaft, von einem schrägen Blickwinkel aus aber das Profil eines Menschen sichtbar werden. Ebenfalls können durch optische Hilfen, wie verspiegelte Zylinder oder Kegel, aus einem scheinbaren Gewirr von Farben und Formen plötzlich klare Gestalten hervortreten oder gegebenenfalls verschwinden.
TENM - Tiroler Ensemble für Neue Musik
Kontrabass Hans Gasteiger
Klarinette Christian Spitzenstätter
Klavier Oliver Imig
Horn Christoph Gapp